Ruppin-Grundschule, Tempelhof-Schöneberg
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Spielgruppe : Die Bühnen-Hexen – 15 Mädchen und 2 Jungen der Klassenstufen 3 – 6

Spielleiter: Leiter : Ingo Behne (Theater Tusdoch e.V.)

Fotos: Karl-Heinz Franzen


Titel des Stückes:

Hexen-Mikado von Ingo Behne
(nach dem Roman „Hexen-Geflüster“ von Anna Dale)

Inhalt :

Der Junge Joe wird im Zug Zeuge eines Hexen-Duells und kann gerade noch mit Hilfe des Hexen-Mädchens Twiggy fliehen. Die skrupellose Hexe Logan Dritch ist auf der Suche nach einer verschwundenen Seite aus einem legendären Hexenbuch. Der Spruch auf dieser Seite soll ihr unendliche Macht verleihen. Und ohne es zu wissen, kommt ihr dabei ausgerechnet Joe in die Quere…

Arbeitsbericht :

Die Herausforderung bei diesem Projekt bestand darin, dass die Gruppe aufgrund der großen Anzahl der TeilnehmerInnen in zwei Untergruppen aufgeteilt wurde, die beide an unterschiedlichen Szenen desselben Stückes arbeiteten. Die Szenen wurden dann in der Endproben-Phase aneinander montiert. Einige Chor-Passagen wurden auch getrennt geprobt und dann gemeinsam gesprochen. Zwangsläufig mussten einige Rollen von mehreren Personen gespielt werden. Um das Publikum nicht zu sehr zu verwirren, wurden diese Figuren durch eindeutige Kostümierung (z.B. Perücke) gekennzeichnet, welche von den verschiedenen Darstellerinnen in der jeweiligen Szene getragen wurde. Des weiteren wurde die Figur der « Moderatorin » eingeführt, die einerseits immer wieder die Handlung zusammenfassend beschrieb und andererseits auch ironisch kommentierte.
Seitens eines Teils der ZuschauerInnen wurde das Problem der Sprech-Lautstärke angesprochen – einige Schauspielerinnen waren nicht immer gut zu verstehen. Da an der Ruppinschule schon seit Jahren die Musical-AG etabliert ist, wurde vorgeschlagen, wie diese mit Mikro-Ports zu arbeiten. Diese Problematik stellt sich ja fast immer in der Sprechtheater-Arbeit mit Kindern. Jeder Theaterpädagoge und/ oder Spielleiter muss darauf die für ihn geeignete Reaktion finden. Ich selbst antwortete auf diese Anregung mit einer Rundmail :
Liebe Eltern der Theater-Hexen,
da ich von mehreren Seiten auf das Thema angesprochen worden bin, möchte ich noch mal etwas zum Thema "Lautstärke & Mikrofone" sagen:
In einem Raum wie der Aula haben Kinder auf der Bühne oft Schwierigkeiten, sich Gehör zu verschaffen. Das lässt sich (vor allem bei den jüngeren SpielerInnen) auch durch regelmäßiges Sprechtraining in den AG-Stunden meist nicht ganz vermeiden. Trotzdem bin ich der Meinung, dass das Hexen-Ensemble insgesamt schon auf einem guten Level ist. 

Das Problem liegt meiner Einschätzung nach weniger darin, dass die Kinder nicht lauter sprechen können (wer einmal einer ganz normalen Hofpause beigewohnt hat, weiß,
welche Lautstärke-Potentiale da vorhanden sind...). Vielmehr ist es wohl eine Frage des Selbstbewusstseins und des Vertrauens: je mehr die Schauspielerin davon überzeugt ist, dass das, was sie in ihrer Rolle tut, gut und richtig ist, desto weniger Hemmungen hat sie, den Standpunkt ihrer Figur zu vertreten und also den Text laut zu sprechen. Auch die Körper-Haltung - die auf einer inneren Haltung basiert - spielt eine wichtige Rolle: versuche ich mich hinter meiner Rolle zu verstecken, wende mich ab oder traue ich mich, dem Publikum frontal gegenüber zu treten, ihm "in´s Gesicht zu sehen? Dieses Selbstvertrauen zu fördern, sehe ich als ein zentrales Ziel der Theaterarbeit an. Und wenn ich daran denke, wie wir vor einem dreiviertel Jahr angefangen haben, sehe ich, welche Fortschritte da schon passiert sind!

Dennoch ist es für das Publikum verständlicherweise unbefriedigend, wenn es Teile des Textes nicht verstehen kann. Dazu habe ich folgenden Standpunkt:

Die Aufführungen von Schülern oder anderen Kinder-Gruppen sind meiner Meinung nach - im Unterschied zum Profi-Theater - in erster Linie für die Schauspieler da. Im Berliner Ensemble darf ich als zahlender Gast erwarten, dass ich die Schauspieler verstehe, in der Schule freue ich mich und bin dankbar, wenn es so ist. Da kann ich dann auch pädagogisch ansetzen, indem ich der Schauspielerin sage: "In dieser Szene habe ich genau verstanden, was Du mir in deiner Rolle sagen wolltest - das war toll!" (Grundsätzlich empfehle ich immer, sich als Zuschauer möglichst weit nach vorne zu setzen. Ich glaube, es hilft auch den Kindern, wenn sie in den ersten Reihen einige vertraute Gesichter sehen).
Grundsätzlich bin ich kein Freund der Technik, weil die Geräte immer zusätzliches Fehler-Potential mit sich bringen (siehe z.B. auch die Scheinwerfer..!). Die Kinder können sich mit den Mikro-Ports nicht mehr völlig frei bewegen, schnelle Kostümwechsel werden erschwert.

Bei Standmikros besteht das Haupt-Problem darin, dass eben nur die Darsteller laut und deutlich zu hören sind, die unmittelbar davor stehen. Bei den anderen, die weiter entfernt sind, wird der Kontrast dann umso deutlicher.

Außerdem versuche ich bei unseren Produktionen immer sehr reduziert zu arbeiten (was Bühnenbild, Technik etc. angeht), um auch "mobil" zu sein, weil wir ja gerne nach Neukoelln zum Theatertreffen fahren. Kurzum: ich hoffe, Sie und Ihr habt Verständnis dafür, dass ich auch in Zukunft gerne ganz auf die natürliche Stimmkraft der Kinder setzen möchte.

Kontakt

Förderverein der Lisa-Tetzner-Schule

Hasenhegerweg 12

12353 Berlin

Tiefenbacher@lisa-tetzner.de