Eduard-Mörike-Grundschule, Neukölln
Stuttgarter Straße 35 12059 Berlin, Tel: 030
68092327, 08G18 , eduard-moerike@freenet.de
Spielgruppe: Theater-AG der Eduard-Mörike-Grundschule
Spielleitung: Ulrike Düregger, Schauspielerin, Sängerin,
Assistenz Theater-AG: Alina Bongk, Theaterpädagogin
Hospitanz Theater-AG: Silja Brune, Weiterbildung Kulturelle Bildung
Die Theater-AG wird gefördert vom
QM-Ganghofer Straße
Fotos: Karl-Heinz Franzen
Titel des Stückes:
Märchenhaftes Neukölln- Die verzauberten
Perlen
Inhalt:
Im Stück treten 11 junge Prinzessinnen auf und werden beim jährlichen Wettbewerb, wer
die Schönste, Klügste und Tollste ist, von der Hexe Rida erwartet. Sie alle stellen ihre Vorzüge dar: „Ich bin die Prinzessin Yasmin, das ist mein Zauberstab, damit kann ich Menschen in Tiere
verwandeln.“, oder „Ich bin die Prinzessin Lisa, ich habe einen Zauberfächer, damit kann ich machen, dass ein Mensch, der jemanden schlägt oder weh tut, damit aufhört. Nachdem sich alle
vorgestellt haben, fallen sie auf das Fingerschnipsen der Hexe Rida in den Schlaf. Diese entwendet die Zaubergegenstände. Nach dem Erwachen herrscht großes Chaos, wer die Gegenstände wohl geklaut
haben mag. Die Hexe hat eine Botschaft mit einem Rätsel und einer Perlenkette hinterlassen. Alle müssen mit der Kette an einen sonnigen Ort und herausfinden, welche Perle die Schönste ist. Sie
gehen in die Sonnenallee. Dort halten sie die Kette ins Licht. Jede einzelne Perle ist schön und einzigartig. Plötzlich bemerken sie, dass sie selbst wie die Perlen auf der Kette sind: jede
Prinzessin ist auf ihre Weise schön und einzigartig und dafür braucht man keine Zaubergegenstände.
Entstehung des
Stücks:
Seit dem Schuljahr 2012/13 gibt es wieder eine
Theater-AG in der Eduard-Mörike-GS in der Stuttgarter Straße. „Spiel erlaubt, was die Realität nicht gestattet“, war und ist das Motto der Arbeit mit Kindern, die allesamt bikulturell und
bilingual in Neukölln aufwachsen. Zur Sprachförderung unter Berücksichtigung der Muttersprache wurde die Theater-AG installiert. Im zweiten Halbjahr nahmen insgesamt 12 Mädchen an der AG teil,
die dann auch für das selbstentwickelte Stück „Die verzauberten Perlen“ probten. Ein Märchen war nämlich von den jungen Teilnehmerinnen zur Aufführung gewünscht. So begannen wir damit, dass jedes
Mädchen sich je eine außergewöhnliche Fähigkeit (fliegen, verzaubern, verwandeln etc.), einen Märchennamen und einen Zaubergegenstand ausdachte. Dann wurde die Geschichte
gesponnen.
Arbeit am Stück und Aufführung:
Für die meisten Schülerinnen
war es der erste Kontakt mit dem Theaterspiel und dem Stehen auf der Bühne. Es gab sehr unterschiedliche Aufmerksamkeiten, als es um das Lernen von Theatergrundlagen ging. Das lag wohl auch
daran, dass die Mädchen aus der 1. bis zur 5. Klasse kamen, wobei die Jüngeren sich oftmals etwas leichter taten, die Größeren viel abgelenkter schienen. Vor allem als es im Mai endlich sonnig
draußen wurde – nach dem langen Winter.
Der Auftritt beim Theaterlabor war jedoch für alle ein großes Ereignis, entsprechend hipelig saßen sie in der U-Bahn, als wir nach Gropiusstadt fuhren. Am Anfang des Stücks erklang ein Audio, in
dem sich alle in ihren Muttersprachen kurz vorstellten, also z.B. „Hallo, guten Tag, ich heiße Shahd“, aber eben auf Arabisch, Türkisch, Bosnisch, Albanisch oder Rumänisch. Die Aufführung selbst
verlief aus unserer Sicht sehr gut, da wir wussten, wie wenige Vorkenntnisse die Mädchen hatten. Es gab ein paar „private“ Gesten auf der Bühne, die Stimmen waren noch etwas leise, aber die Texte
liefen gut und die Mädchen schienen es zu genießen. Die Zwischenmusik während der Schlafsequenz wurde von den Mädchen aus drei möglichen selbst ausgewählt, es war ein Lied mit einem bulgarischen
Frauenchor und der türkischen Pop-Sängerin Sezen Aksu. Manche Mädchen überraschten uns unglaublich mit ihrer großen Spielfreude und Mut auf der Bühne. Im Ablauf gab es keine Patzer und das
Schlusslied, das in den Proben noch etwas Sorgen bereitete, erklang stimmungsvoll. Ende gut – alles gut.
Auswertung beim
Theaterlabor:
Es war sehr spannend für die Schülerinnen der
Eduard- Mörike- GS, die anderen beiden Theaterstücke zu sehen. Sie verfolgten das Bühnengeschehen sehr konzentriert. Auch bei den Feedbackrunden brachten sie sich rege ein und teilten mit, was
ihnen besonders gut gefallen hatte: die Musik, die Spannung durch dunkles Licht, die Kostüme oder dass es auch mal traurig oder laut auf der Bühne wurde. Auch die beiden Workshops mit anderen
Dozenten während der Umbauphase waren eine ganz neue Erfahrung für sie.
Fazit:
Wir finden, dass die Theaterlabore im Rahmen des NTT sehr geeignete Formate sind, um
gegenseitig Stücke zu sehen, um mit Kindern über Theater zu sprechen und die Arbeit zu präsentieren. Vielleicht wäre auch ein Austausch unter den Leitern noch ganz anregend. Zwar sind die
Übergänge zwischen Theater, Musik, Tanz etc. heutzutage bereits fließend, aber einige Produktionen während des NTT hätten sich noch mehr auf Theater und weniger auf reine Musicals berufen
können.
Ein herzlicher Dank unsererseits für die tolle und geduldige Koordination geht an Herrn Michael Assies. Merci! Es hat uns großen Spaß gemacht!